Wir haben uns entschlossen nach Kep zu fahren. Es soll noch weniger touristisch erschlossen sein und zudem liegt es am Meer. Von unseren ehemaligen Reisegefährten haben wir erfahren, dass sie ebenfalls in Kampot waren und dann einen Ausflug nach Rabbit Island gemacht haben, was sehr entspannend war.

Mir ist leider eine kleine Panne bei der Buchung in Kep unterlaufen. Ich hab das Hotel erst für die nächste Nacht reserviert. Trotzdem wollen wir es versuchen, vielleicht ist ja noch ein Zimmer frei?

Zwar wäre noch ein Zimmer frei, aber eher eine Besenkammer, die eigentlich nicht vermietet wird. Aber an der Rezeption – die auch eine Bar ist – sitzt eine Amerikanerin, die uns erzählt sie käme grad von Rabbit Island und empfehle uns die Nacht da zu verbringen. Auch die Hotel Besitzer finden die Idee gut und helfen gleich beim Buchen. Eine halbe Stunde später haben wir eine Reservation eines Bungalows und eine Bootsfahrt auf die Insel, sogar für den Transfer vom und zum Hotel, wo wir morgen übernachten werden, ist gesorgt. Zudem können wir den Roller im Hotel stehen lassen, denn sobald es dunkel wird, stehen auf der Strasse keine Roller unbeaufsichtigt herum. Daher wollen wir unser Glück nicht herausfordern.

Drei Stunden später sind wir bereits auf der Insel. Unser Bungalow steht ganz am Ende und verspricht wenig Lautstärke und wie es scheint wenige Hunde.
Strom gibt es aus Generatoren zwischen 18 und 22 Uhr. Danach gibt es nur noch Licht solange die Handys Power haben.
Tagsüber ist der Strand gut gefüllt, denn es kommen auch viele einheimische Tagesausflügler hierher. Doch ab 16 Uhr fahren die letzten Boote zurück und es kehrt Ruhe ein.

Wenn dann doch noch ein Boot irgendwo anlegt, werden die Leute nett aber bestimmt gebeten sich einen anderen Party Ort zu suchen. Die einheimischen Touristen sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie sehr umweltbewusst sind. Tatsächlich liegt unweit vom gepflegten Strand überall sehr viel Müll herum. Einiges davon wird vom Meer angeschwemmt, aber wenn eben irgendwo eine Fete gefeiert wird, dann bleiben die Reste da wo sie gerade hinfallen. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Betreiber der Bungalows – welche alle irgendwie zur gleichen Familie gehören – für Ordnung sorgen wollen.

Wir geniessen jedenfalls die Zeit sinnvoll in der Hängematte und im Meer. Abends lassen wir uns einen „Lemongrass Fish“ zubereiten und sind davon begeistert. Frischer Fisch ohne Umweg via Einkaufsladen, was will man mehr. Und wie erwartet bleibt auch das Hunde Gejaule diese Nacht aus.

Am nächsten Morgen wollen wir die Insel mal noch erkunden und machen uns auf eine kleine Erkundungstour. Nach 15 Minuten kehren wir jedoch bereits wieder um, frustriert von dem ganzen Müll der am Wegrand liegt. Wirklich keine Augenweide was da alles so rumliegt und wohl von niemandem eingesammelt wird. Daher beschliessen wir gleich zum Frühstück überzugehen. Es gibt frische Früchte, für mich mit Pfannkuchen und für Franziska mit Joghurt.

Nach einer weiteren Runde Schwimmen und Hängematte, gilt es dann aber schon wieder Abschied zu nehmen. Wir wissen noch nicht genau wie wir zurückkommen, aber erkundigen uns beim Besitzer. Da wir eine Rückfahrt gebucht hatten, können wir nicht einfach ein Boot nehmen, aber welches wir nehmen können steht nirgends. Schliesslich versuchen wir das Reisebüro zu erreichen bei welchem wir gebucht haben. Leider nimmt da keiner die Anrufe entgegen. Uns hat uns aber ein netter Herr am Tag zuvor gesagt, falls es Probleme gäbe, sollten wir ihn kontaktieren. Er würde sich darum kümmern. Also wähle ich seine Nummer und er geht ran. Es dauert zwar einen Moment bis alles geklärt ist, aber irgendwann holt uns jemand aus der Hängematte und nimmt uns mit aufs Boot. Für uns scheint die Sache in Ordnung.

Als wir dann aber auf dem Festland ankommen, steht der Typ von gestern bereits da und begleitet uns dann zum Boss des Reisebüros. Wie sich herausstellt ist dieser ziemlich sauer und gibt mal ordentlich Gas und fragt uns vorwurfsvoll, weshalb wir nicht ihn sondern den Typen angerufen hätten. Ich hab ihm dann ruhig erklärt, dass wir genau das versucht hätten, aber niemand abgehoben hat.
Das Ganze war etwas diffus und hatte wohl weniger mit uns zu tun wie mit einer „Umstellung des System“ welches vor kurzem stattfand. Da wir aber gerade von einer ruhigen Insel kommen, geht die ganze Stürmerei ziemich an mir vorbei. Bzw. ich muss mich sogar zusammenreissen, dass ich nicht zu lachen beginne. Immerhin muss uns der Typ ja noch ein Tuk Tuk zum Botanica Garden organisieren. Da wartet nämlich der nächste Bungalow mit Pool auf uns. 🙂

Unser Bungalow hat denn auch eine Hängematte, welche ich gleich in Beschlag nehme, bevor wir dann in den Pool hüpfen, um der Nachmittagshitze zu entgehen.
Als die Temperaturen etwas nachlassen, setzen wir uns auf den Roller und wollen Kep erkunden. Wie sich herausstellt gibt es da nicht viel. Ein paar Restaurants, Hotels, eine lange Promenade am Meer und ein 150 Meter langer weisser Strand. Der Sand wurde allerdings nicht angeschwemmt sondern mit Lastwagen angekarrt.

Wir drehen die Runde noch fertig, besorgen uns Wasser und gehen zurück in unsere Oase um zu lesen und recherchieren.