Wir haben die erste Woche gemeistert und sind brav zur Schule gegangen. Wie sich herausgestellt hat ist die Schule relativ gross und im Moment auch gut gefüllt. So gut, dass es auch Nachmittags Klassen gibt. Die Einteilung basiert aufgrund des Levels und man hat darauf keinen Einfluss wie es heisst. Wir haben Glück und können die Morgenklasse besuchen. Sonst hätten wir einiges schwänzen müssen da wir einiges geplant haben.

Am Montag gab es die „Welcome Party“ der Schule. Standesgemäss in der Ausgehmeile von Malta, in Paceville. Hier kann man sich mehr oder weniger täglich ordentlich die Kante geben. Die Klubs sind bis tief in die Nacht geöffnet und mit Studenten besetzt die wohl am nächsten Tag die Schule nicht betreten werden.

Nun meine Lehrerin fragt fast täglich, ob es irgendwelche Partys gab, da die Klasse recht spärlich besetzt ist. Von möglichen 13 Studenten sind anfangs ca. 5 anwesend und mit etwas Glück sind es 10 bis zum Ende der Schulstunden. Der Vorteil daran ist, dass die Theorie so mehrfach repetiert wird. Der Unterricht setzt logischerweise auf dem Vortag auf und da meist nur die Hälfte anwesend war, wird es erneut erklärt. Allerdings wird es nach dem vierten Mal doch irgendwie nervig.

Da wir ja nun per Auto unterwegs sind, liegt alles irgendwie näher. Parkplätze gibt es reichlich und meistens ohne Gebühren. Einzig in der Hauptstadt Valetta und dem stark besiedelten und Hotelreichen Sliema sind Parkplätze Mangelware.

Die Stadt Mdina wird auch „the silent city“ genannt. Und tatsächlich ist es hier irgendwie geheimnisvoll ruhig. Mag allerdings auch damit zu tun haben, dass hier nur wenige Autos unterwegs sind und sich dadurch der Adrenalin-Spiegel absenkt, da hier keine Gefahr droht.

Wir geniessen die Ruhe jedenfalls und spazieren durch die Stadt mit den hohen Mauern. Von aussen unterschätzt man die Grösse, da die Stadt irgendwie in den Hügel hineingebaut würde. Was wohl in vergangenen Jahrhunderten manchem Angreifer die Pläne durchkreuzt hat.

Ein Tempel, den ich bei meinem letzten Tripp im 2006 nicht gesehen habe, ist das Hypogeum. Da pro Stunde nur 10 Personen den Tempel betreten dürfen, haben wir die Tickets schon 5 Monate im Voraus gekauft. Ein weiteres Unesco Weltkulturerbe. Ein ca. 5000 – 6000 alter Tempel mitten in einem Wohnviertel. Wir durften selber keine Bilder machen. Da der Rundgang begleitet ist, wird dies auch kontrolliert.

Das Wochenende haben wir dann auf der Schwester-Insel Gozo verbracht, in der Bucht Xlendi. Ein traumhafter Ort: schön, ruhig mit Sicht aufs Meer. Nur morgens ist hier wirklich was los. Dann wenn die Taucher die Strassen verstopfen, um die Höhlen in der Bucht oder per Boot einen benachbarten Divespot zu betauchen. Wir müssen leider aufs Tauchen verzichten. Ich bin leicht erkältet und Franziska verbringt den ganzen Samstag im Bett.

Am Sonntag, auf dem Rückweg nach Malta, schauen wir noch beim Azure Window vorbei. Ein natürlich entstandenes Loch im Felsen. Von diversen Postkarten, wissen wir welchen Wellen dieser Fels standhalten muss – oder eben wie das Loch langsam ausgearbeitet wurde. Wir können das Loch aber bei wunderbarem Wetter abbilden. Obwohl es reizt auch mal hier zu sein, wenn es ordentlich stürmt. Die Taucher, die hier ebenfalls unterwegs sind, wären sicherlich nicht sonderlich „amused“ mit Wellen von fünf Meter höhe.