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Tag 71 und 72 – von Kep zurück nach Phnom Penh

Nach einer erholsamen Nacht steht für den heutigen Tag die Rückfahrt nach Phnom Penh an.

Ein wenig wehmütig verlassen wir unser kleines Paradis wieder und fahren mit dem Motorrad nach Kampot zurück, von wo aus unser Bus startet. Unterwegs wollen wir jedoch noch eine Pfefferplantage besuchen, denn dieses Gebiet hat schon vor der Machtübernahme der Roten Khmer einen weltweit berühmten Pfeffer hervor gebracht.

Die von uns gesuchte Pfefferplantage liegt ungefähr 20km von der nächsten asphaltierten Strasse entfernt und dadurch erschwert und verzögert sich auch unsere Fahrt. Im Gegenzug durchqueren wir wenig besuchte Dörfer, Felder, kleine Siedlungen und teilweise auch kargeres Land.

Als wir dann ein wenig durchgeschüttelt und staubig an der Plantage ankommen, müssen wir einerseits feststellen, dass der Pfeffer auf den Plantagen nicht nach ist und ebenso, dass wir hier nur schwer eine Führung kriegen. Wir knipsen ein paar Fotos und verlassen das Grundstück wieder.

Im Kampot gönnen wir uns mal wieder einen feinen Mango Juice und danach geht’s noch auf die heissersehnte Pizza zum Café Malay, die uns dort empfohlen wurde. 🙂
Kurz danach können wir auch schon unsere gut dreistündige Fahrt im Giant Ibis Bus antreten, die recht kurzweilig ist.

Den nächsten Tag nehmen wir zu Fuss in Angriff – zumindest vorerst. Wir laufen die rund 30 – 40 Minuten vom Hotel zum Königspalast.

Das Gelände ist schon ziemlich gut besucht, doch die Massen verteilen sich gut auf dem grosszügigen Areal.
Der Königspalast wurde im Jahre 1813 erbaut und immer wieder erweitert. Es handelt sich hierbei also nicht um ein einzelnes Gebäude, sondern um unterschiedliche Paläste und Gebäude. Da der derzeitige König Sihamoni den Palast bewohnt, sind einige Teile nicht zu besichtigen. Den wunderschönen Tronsaal und einige Nebengebäude kann man jedoch näher in Augenschein nehmen.
Zum Areal selbst gehört auch eine buddhistische Tempelanlage mit der bekannten Silberpagode, die 1892 erbaut wurde. Den wohlklingenden Namen verdient sich die Pagode aufgrund der 5000 silbernen Fliessen, die den Fussboden bedecken. Leider sieht man davon nichts. Im Innern befinden sich nebst diversen königlichen Schätzen auch eine grosse goldene Budda Statue, die mit über 9500 Diamanten bestückt sein soll.
Auf dem Tempelgelände gibt es noch viele kunstvolle Stupas, einen Jungeltempel und eine Miniaturausgabe von Angkor Wat (Siem Reap) zu bestaunen.

Da es hier bald schon ziemlich heiss wird, begeben wir uns zu einem guten Kaffee und legen dort eine Pause ein.
Danach versuchen wir zuerst mal ein Reisebüro zu finden, denn wir wollen morgen nach Vietnam aufbrechen und das bestenfalls komplett per Boot. Eigentlich könnten wir uns mit einer Mekong-Tour anfreunden, doch als wir den Preis für eine Tour à 2 Tagen und 1 Nacht erblicken, erlischt die Bereitschaft schnell. Wir beschliessen nur einmal die Fahrt per Boot nach Chau Doc zu buchen und selbst alles weitere zu arrangieren. Mit dem Speedboat passiert man in knapp fünf Stunden die Grenze und geniesst dabei die Landschaft.

Am Nachmittag verbringen wir dann erneut Zeit in der Aeon Mall und besuchen dort eine Kino-Vorstellung im 4D – unsere erste.
Wem 4D nichts sagt, hier eine kleine Erklärung. Es wird vorallem mit physischen Effekten gearbeitet, z.B. können Stuhlreihen resp. Blöcke davon in alle Richtungen geschwenkt werden, es gibt Windmaschinen, Rauchmaschinen, Aromen und Wasser werden versprüht, je nach Szene im Film.
Mein Fazit: Es war okay, also weit weg von berauschend.

Zurück im Hotel geht’s wieder ans Packen für Vietnam!!! 🙂

Tag 69 und 70 – Kep und Rabbit Island

Wir haben uns entschlossen nach Kep zu fahren. Es soll noch weniger touristisch erschlossen sein und zudem liegt es am Meer. Von unseren ehemaligen Reisegefährten haben wir erfahren, dass sie ebenfalls in Kampot waren und dann einen Ausflug nach Rabbit Island gemacht haben, was sehr entspannend war.

Mir ist leider eine kleine Panne bei der Buchung in Kep unterlaufen. Ich hab das Hotel erst für die nächste Nacht reserviert. Trotzdem wollen wir es versuchen, vielleicht ist ja noch ein Zimmer frei?

Zwar wäre noch ein Zimmer frei, aber eher eine Besenkammer, die eigentlich nicht vermietet wird. Aber an der Rezeption – die auch eine Bar ist – sitzt eine Amerikanerin, die uns erzählt sie käme grad von Rabbit Island und empfehle uns die Nacht da zu verbringen. Auch die Hotel Besitzer finden die Idee gut und helfen gleich beim Buchen. Eine halbe Stunde später haben wir eine Reservation eines Bungalows und eine Bootsfahrt auf die Insel, sogar für den Transfer vom und zum Hotel, wo wir morgen übernachten werden, ist gesorgt. Zudem können wir den Roller im Hotel stehen lassen, denn sobald es dunkel wird, stehen auf der Strasse keine Roller unbeaufsichtigt herum. Daher wollen wir unser Glück nicht herausfordern.

Drei Stunden später sind wir bereits auf der Insel. Unser Bungalow steht ganz am Ende und verspricht wenig Lautstärke und wie es scheint wenige Hunde.
Strom gibt es aus Generatoren zwischen 18 und 22 Uhr. Danach gibt es nur noch Licht solange die Handys Power haben.
Tagsüber ist der Strand gut gefüllt, denn es kommen auch viele einheimische Tagesausflügler hierher. Doch ab 16 Uhr fahren die letzten Boote zurück und es kehrt Ruhe ein.

Wenn dann doch noch ein Boot irgendwo anlegt, werden die Leute nett aber bestimmt gebeten sich einen anderen Party Ort zu suchen. Die einheimischen Touristen sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie sehr umweltbewusst sind. Tatsächlich liegt unweit vom gepflegten Strand überall sehr viel Müll herum. Einiges davon wird vom Meer angeschwemmt, aber wenn eben irgendwo eine Fete gefeiert wird, dann bleiben die Reste da wo sie gerade hinfallen. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Betreiber der Bungalows – welche alle irgendwie zur gleichen Familie gehören – für Ordnung sorgen wollen.

Wir geniessen jedenfalls die Zeit sinnvoll in der Hängematte und im Meer. Abends lassen wir uns einen „Lemongrass Fish“ zubereiten und sind davon begeistert. Frischer Fisch ohne Umweg via Einkaufsladen, was will man mehr. Und wie erwartet bleibt auch das Hunde Gejaule diese Nacht aus.

Am nächsten Morgen wollen wir die Insel mal noch erkunden und machen uns auf eine kleine Erkundungstour. Nach 15 Minuten kehren wir jedoch bereits wieder um, frustriert von dem ganzen Müll der am Wegrand liegt. Wirklich keine Augenweide was da alles so rumliegt und wohl von niemandem eingesammelt wird. Daher beschliessen wir gleich zum Frühstück überzugehen. Es gibt frische Früchte, für mich mit Pfannkuchen und für Franziska mit Joghurt.

Nach einer weiteren Runde Schwimmen und Hängematte, gilt es dann aber schon wieder Abschied zu nehmen. Wir wissen noch nicht genau wie wir zurückkommen, aber erkundigen uns beim Besitzer. Da wir eine Rückfahrt gebucht hatten, können wir nicht einfach ein Boot nehmen, aber welches wir nehmen können steht nirgends. Schliesslich versuchen wir das Reisebüro zu erreichen bei welchem wir gebucht haben. Leider nimmt da keiner die Anrufe entgegen. Uns hat uns aber ein netter Herr am Tag zuvor gesagt, falls es Probleme gäbe, sollten wir ihn kontaktieren. Er würde sich darum kümmern. Also wähle ich seine Nummer und er geht ran. Es dauert zwar einen Moment bis alles geklärt ist, aber irgendwann holt uns jemand aus der Hängematte und nimmt uns mit aufs Boot. Für uns scheint die Sache in Ordnung.

Als wir dann aber auf dem Festland ankommen, steht der Typ von gestern bereits da und begleitet uns dann zum Boss des Reisebüros. Wie sich herausstellt ist dieser ziemlich sauer und gibt mal ordentlich Gas und fragt uns vorwurfsvoll, weshalb wir nicht ihn sondern den Typen angerufen hätten. Ich hab ihm dann ruhig erklärt, dass wir genau das versucht hätten, aber niemand abgehoben hat.
Das Ganze war etwas diffus und hatte wohl weniger mit uns zu tun wie mit einer „Umstellung des System“ welches vor kurzem stattfand. Da wir aber gerade von einer ruhigen Insel kommen, geht die ganze Stürmerei ziemich an mir vorbei. Bzw. ich muss mich sogar zusammenreissen, dass ich nicht zu lachen beginne. Immerhin muss uns der Typ ja noch ein Tuk Tuk zum Botanica Garden organisieren. Da wartet nämlich der nächste Bungalow mit Pool auf uns. 🙂

Unser Bungalow hat denn auch eine Hängematte, welche ich gleich in Beschlag nehme, bevor wir dann in den Pool hüpfen, um der Nachmittagshitze zu entgehen.
Als die Temperaturen etwas nachlassen, setzen wir uns auf den Roller und wollen Kep erkunden. Wie sich herausstellt gibt es da nicht viel. Ein paar Restaurants, Hotels, eine lange Promenade am Meer und ein 150 Meter langer weisser Strand. Der Sand wurde allerdings nicht angeschwemmt sondern mit Lastwagen angekarrt.

Wir drehen die Runde noch fertig, besorgen uns Wasser und gehen zurück in unsere Oase um zu lesen und recherchieren.

Tag 67 und 68 – Kampot

Um 7 Uhr müssen wir für den Pickup nach Kampot bereit sein. Wir haben Glück und bekommen noch ein Frühstück, danach geht’s los.

Die Fahrt Richtung Küste dauert rund 3 Stunden und gegen Mittag erreichen wir Kampot. Unsere Unterkunft liegt etwas ausserhalb und überrascht uns bei der Ankunft mit einer kleiner Überraschung, denn es wird umgebaut und aus entspannen wird hier also nichts.

Da wir kurzfristig gebucht haben, konnten uns die Besitzer nicht mehr informieren. Aber mit einer Reihe Empfehlungen mache ich mich alleine auf die Suche nach einer anderen Unterkunft. Da die Suche auf dem Motorrad etwas einfacher ist, miete ich mir wieder ein Gefährt für die nächsten zwei Tage. Damit wird die Suche etwas einfacher und ich kann anschliessend auch Franziska inkl. Gepäck abholen. In einem Hotel etwas weiter vom Zentrum entfernt werde ich dann fündig. Ein kleines Zimmer, dafür gemütlich.

Während Franziska sich etwas hinlegt (wir beide schlittern an einer Erkältung vorbei), erkunde ich das Zentrum. Es gibt hier vor allem Gästehäuser, Hotels und Restaurants, vor allem in der Nähe des Flusses Teuk Chhou der sich hier durchschlängelt.
Abends gehen wir dann in eines der Lokale mit dem vielversprechenden Namen Rusty Keyhole und bekommen ein überraschend feines Essen.

Da wir noch immer nicht sehr fit sind, wollen wir uns früh hinlegen, um uns für die Weiterreise zu erholen. Das gelingt uns zumindest in der ersten Nacht nicht so recht. Einerseits findet im Quartier eine Hochzeit statt und wer die Asiaten kennt, der weiss, dass eine solche Feste mit überdimensinalen Boxen mit wenig Qualität stattfinden. Hauptsache die Dinger sind laut!
Andererseits gibt es hier auch viele streunende Hunde. Die gibt es in ganz Asien. Während die Tiere tagsüber eher harmlos erscheinen, sind sie nachts umso aktiver. Sie rotten sich in Rudel zusammen und ziehen durch die Gegend, natürlich mit dem üblichen Gejohle und Gejaule. Also alles in allem nicht unbedingt eine ruhige Nacht.

Am Morgen wechseln wir dann ins Khemra Guesthouse, welches etwas zentraler liegt. Das Guesthouse liegt nicht ganz an der Strasse, an welcher es gemäss Bookings.com sein sollte und so suchen wir ein wenig. Werden dann aber schnell fündig und die Besitzerin stellt sich als sehr hilfsbereit heraus. Sie lässt uns schon mal ins Zimmer und unsere Sachen ablegen bevor es noch gereinigt wird. Währendessen setzen wir uns auf die kleine Terasse gleich vor unserem Zimmer und geniessen den frischen Wind. Da wir aber noch immer etwas angeschlagen sind, gehen wir den Tag gemächlich an. Wir genehmigen uns sogar noch einen Mittagsschlaf, um die verlorene Zeit in der Nacht nachzuholen.

Später kommen wir dann doch noch etwas in die Gänge und bekämpfen unsere aufkeimenden Schnupfen mit Vitaminbomben in Form von frischen Fruchtsäften. Nach dem Abendessen entschliessen wir uns dann wiederum etwas früher zu Bett zu gehen.
Wie sich herausstellt, findet auch hier in der Nähe eine Party statt. Vermutlich ein Karaoke Abend, je später es wird desto mehr leiert die singende Stimme. Und zu unserer Überraschung gibt es auch hier einige Hunde. Letzte Nacht dachte ich noch es gibt nichts schlimmeres als streunende Hunde, aber ich musste meine Meinung revidieren. Ein Hund der in einem Hof eingeschlossen ist, während draussen streundende Hunde sind, das ist noch störender. Während die Streuner irgendwann weiterziehen, kläfft der Hund mit Homebase immer weiter ohne, dass er sich mal entfernt. Tja, man hat nie ausgelernt.

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