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Tag 52 bis 54 – Thakhek und weiter nach Pakxe

Da die Bequemlichkeit der Roller hier nicht ganz auf unsere Grösse zugeschnitten ist, lassen wir die dreitägige Tour sausen. Wirklich viel gibt es zwar in Thakhek nicht zu sehen, aber wir beschliessen dennoch den Silvester über hier zu bleiben. Allerdings in einem etwas besseren Hotel direkt am Mekong.

Die Aussicht vom Hotel aus ist zwar durch einige Bäume etwas eingeschränkt, aber dennoch kann man direkt auf den Mekong sehen und auch auf die andere Seite nach Thailand. Denn der Mekong verläuft hier entlang der Grenze zwischen Laos und Thailand.

Am Abend begeben wir uns auf die Strasse, bzw. auf einen Platz in der Nähe. Es gibt diverse Stände die verschiedene Köstlichkeiten anbieten. Wir widerstehen den gekochten Kücken (, die in der Eierschale gekocht wurden) und gönnen uns zur Feier des Tages Crepes mit Bananen und ein lokales Bier. Den Sprung ins neue Jahr nehmen wir sehr entspannt und locker, nämlich schlafend im Bett.

Dann am Folgetag versuchen wir unsere Weiterreise zu organisieren. Anfangs hiess es, man könne Tickets frühestens am Vortag kaufen, aber nun an eben diesem Vortag will mir der Mann am Schalter keine Tickets verkaufen. Auf den Hinweis, dass mir dies sein Kollege gestern anders erklärt hat, geht er nicht mal ein. Also versuche ich uns stattdessen eine neue Bleibe für die Nacht zu suchen und die soll entsprechend nahe vom Busbahnhof sein. Leichter gesagt als getan, alles was ich finde sind ein paar Hotels, die man nur notgedrungen und mit Gummihandschuhen betritt.

Also versuchen wir es online und schauen mal was noch alles gut bewertet ist und in der Nähe liegt. Schliesslich landen wir wieder beim Hotel, wo wir schon die erste Nacht übernachtet hatten die <em>Villa Thakhek</em>. Zumindest steht da, dass es noch 6 freie Zimmer gibt. Die Reception befindet sich aber leider bei der <em>Thakhek Travel Lodge</em>. Der Typ scheint uns eher ein Zimmer in der Lodge vermieten zu wollen, jedenfalls meint er, dass keine Zimmer in der Villa frei seien, auch wenn es Online noch freie Zimmer gebe. Alles ein wenig komisch, aber es bestätigt uns das Gefühl, dass es Zeit ist, diesen Ort hinter uns zu lassen.

Wir werden schliesslich doch noch fündig und finden ein Zimmer in einem chinesischen Hotel. Wie sich herausstellt etwas laut, aber dafür sind wir morgens rechtzeitig wach, um zur Busstation zu fahren. Aber da werden wir überrascht mit der Neuigkeit, dass unser 8:30 Uhr Bus ausfällt und nur ein Bus ohne Klimaanlage um 10 Uhr fährt. Wir rechnen aber nicht wirklich damit, dass wir dort überhaupt noch einen Platz kriegen würden. Es gibt dann aber doch noch einen Lichtblick. Ein Franzose fragt uns, ob wir uns an einem Charter-Minibus beteiligen würden. Da wir mittlerweile schon bereit wären den Flieger zu nehmen, um hier wegzukommen, sind wir natürlich einverstanden. So kommen schliesslich sogar 16 Personen zusammen und wir kommen sogar noch schneller ans Ziel als ursprünglich geplant.

Pakxe – oder auch Pakse geschrieben – ist die grösste Stadt im Süden von Laos. Da diese Stadt selbst jedoch nur sehr wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, haben wir uns für eine weitere Motorrad Tour zum Bolaven Plateau entschieden.
Nun eigentlich ja eher eine Roller Tour, denn Motorräder, die man mieten könnte, haben wir keine gefunden.

Als wir uns bei einer Vermietung erkundigen, werden wir auf eine Liste gesetzt und gebeten um 18 Uhr erneut zu erscheinen. Warum ist uns anfangs nicht ganz klar, aber auch egal. Wir besichtigen zwei Tempel und verbringen den restlichen Tag ohne Hektik.

Um 18 Uhr treffen wir beim Vermieter ein und stellen fest, dass wir nicht die einzigen Interessenten sind. Mit uns warten ca. 20 Personen. Wie sich herausstellt, ist es eine Info-Veranstaltung in der die Tour genauer erklärt wird. Der Vermieter bietet einige Tipps und stellt jedem eine selbsterstellte Karte bereit.

Da das Standardmodell hier in Laos nicht sonderlich bequem ist, wenn zwei Europäer mit Gepäck darauf Platz nehmen, möchten wir zwei Roller mieten. Ein neueres automatisches Modell (ohne Gangschaltung) für Franziska und ein geschaltetes Modell für mich. Da wir aber am Ende der Liste stehen und nur zwei automatische Roller zur Verfügung stehen haben wir nicht sonderlich Hoffnung und schauen uns mal nach anderen Vermietern um.

Tag 50 und 51 – Vientiane und weiter nach Thakhek

Die Nacht im Bus war entsprechend erholsam und aus den geplanten 9 Stunden wurden wiederum 11. Aber böse sind wir deshalb nicht. Statt um 6 Uhr treffen wir halt um 8 Uhr in Vientiane ein.
Gegenüber unserem „Perron“ steht auch gleich ein Bus bereit, der uns in die Stadt bringt, da der Busbahnhof nicht gerade zentral liegt. Wir haben viel Glück und können gleich beim gewünschten Guesthouse aussteigen und es gibt noch ein freies Zimmer für eine Nacht.

Also entschliessen wir uns nur eine Nacht hier zu bleiben und dann weiter nach Thakhek zu reisen. Ein Ticket gibt es gleich an der Hotel-Rezeption, somit kann die Erkundungstour von Vientiane per Velo beginnen.

Erst mal geht es zum Patuxay eine asiatische Version des Arc de Triomphe. Ein Monument das an Kriegsopfer vor 1969 erinnern soll. Der verwendete Zement soll von den Amerikanern gesponsert worden sein, allerdings mit dem Ziel einen neuen Flughafen zu bauen – was dem Bauwerk auch den Beinamen „vertikale Startbahn“ verschafft hat.

Danach geht’s weiter zum Pat That Luang dem wichtigsten nationalen Monument und Symbol des Buddhismus. Angeblich wurde hier schon 300 v. Chr. von Ashokan-Missionaren aus Indien eine Stupa gebaut, der ein Brustbein Buddhas enthalten soll.
Es ist gut besucht, aber gegen die Pagoden in Myanmar kommt dieses Heiligtum kaum an. Es ist nicht ganz so glamourös und auch der Besucherandrang ist nicht so massiv.

Nach einer kurzen Kaffeepause geht’s zum COPE Besucherzentrum. Es handelt sich um eine gemeinnützige Organisation, welche sich um Opfer von Blindgängern kümmert. Einerseits werden Prothesen hergestellt, aber auch Personal geschult und Therapeuten ausgebildet.
Im Besucherzentrum erfahren wir, dass es noch heute Opfer von Bomben gibt, die im Vietnamkrieg nicht hochgegangen sind.

Während 9 Jahren hat Amerika resp. CIA 580´000 Einsätze geflogen und dabei wurden Clusterbomben unterschiedlicher Grösse abgeworfen. Jede dieser Clusterbombe enthielt bis zu 680 kleinere „Bombies“, etwa faustgrosse Kugeln, die wiederum explodieren sollten und im Umkreis von 30 Metern jeden und alles töten. Von diesen wurden 280 Millionen über ganz Laos verteilt, wobei Schätzungen zufolge 30% nicht explodiert sind und noch heute hochgehen können. Also 80 Millionen die noch irgendwo für irgendwen eine Gefahr darstellen. Laos ist das meist bombadierte Land der Welt und die Dauer für die Räumung der betroffenen Regionen wird auf ungefähr 200 Jahre geschätzt.

Das tragische daran ist, dass in Laos mit eben diesem „Altmetall“ Geld verdient werden kann. Vielen Menschen hier ist nicht klar, dass diese Blindgänger noch hochgehen können und so wird fleissig Metall gesammelt. Leider gibt es auch zahlreiche Kinder, die bei der Aufbesserung des Familienbudgets helfen wollen und dabei sterben oder invalid werden.

Die Bombenhüllen wurden und werden noch heute vielseitig genutzt. Kochtöpfe werden geschmiedet oder Besteck gegossen, und wir haben sogar ein Ruderboot gesehen, das aus einer Bomben gemacht war.

Nach dieser etwas härteren Kost haben wir uns dann noch in einen Tempel Wat Si Muang angeschaut, bevor es dann zurück zum Guesthouse ging.

Abends haben wir uns noch die Umgebung angeschaut. Die Laoten sind schon seit Tagen tüchtig beim Feiern. Livebands und Konzerte am laufenden Band und dies teilweise seeeeehr laut.

Dann am nächsten Tag gilt es schon wieder zu packen und uns reisefertig zu machen. Es steht ein 5 Stunden Tripp nach Thakhek etwa 200km südöstlicher an. Diesmal fahren wir aufrecht und können die Fahrt auch etwas geniessen. Auf die Minute geht es los und die Verspätung von 30 Minuten hält sich auch in Grenzen.

Wir haben schon eine Unterkunft reserviert, da wir in der Nähe einen Motorrad-Vermieter aufsuchen wollen, denn von Thakhek aus wollen wir erneut auf eine Tour mit dem Motorrad aufbrechen. Auch hier haben wir wieder Glück, der Vermieter „Mr. KU“ befindet sich gleich neben der Hotelloge und hat sogar noch geöffnet. Da sich die verfügbaren fahrbaren Untersätze jedoch nicht für den Transport von zwei Personen eignet und Franziska mit Gangschaltung und Bremse, dieser Modelle keine Erfahrung hat, mieten wir für die nächsten Tage zuerst mal einen Roller.

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