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Tag 57 bis 59 – Pakxe nach 4000 Islands

Pünktlich werden wir morgens im unserem Hotel vom Minibus abgeholt. Da wir leider zu den Letzten gehören, gebührt uns die schaukelige und enge Hinterbank. Beat quetscht sich vagemutig zwischen die verbleibenden Sitze und die Rucksäcke, die bis zur Decke reichen. Doch bald ist klar, dass auch diese aufs Dach weichen müssen, denn es kommen noch weitere Gäste.

Die Fahrt zu den 4000 Islands ist mehrheitlich angenehm und nur stellenweise wird’s holprig und so kommen wir nach gut zwei Stunden an der Busstation von Naka Sang an, welche sich noch auf dem Festland befindet. Unser Fahrer teilt uns dann mit, dass wir drei Minuten die Strasse runter laufen sollen und dort die Fähre auf die naheliegenden Inseln nehmen können. Etwas skeptisch machen wir uns in der Mittagshitze auf den Weg, denn hier können 3 Minuten auch einfach mal 3 km bedeuten.

Doch schnell werden wir fündig und erreichen die Schiffsstation am Mekong. Wir nehmen in einem Langboot Platz, welches uns in etwa 15 Minuten auf die Insel Don Det übersetzt.

Bei der Überquerung dieser einen Flussader des Mekongs erahnen wir das Ausmass dieses riesigen Flusses. Er schlängelt sich braun, breit und gemächlich (zumindest jetzt und hier) durch die Landschaft und umschliesst die kleinen und grossen Inseln – die Si Phan Don oder eben die rund 4000 Islands. Der Mekong wird hier ungefähr 14km breit und bildet am südlichen Ende der Inseln den grössten Wasserfall Südostasiens – den Mekongwasserfall.
Die Insel Don Det ist hierbei eine der kleineren bewohnten Inseln, aber bietet Touristen eine grosse Auswahl an günstigen Hotels, Restaurants, Bars und auch Aktivitäten.

Wir finden ein einfaches Bugalow am Mekong mit zwei Hängematten und eigenem Bad. Herrlich… Zwei Nachteile hat die Unterkunft jedoch: Es gibt nur Kaltwasser und sie befindet sich auf der Ostseite der Insel, was bedeutet, dass wir keinen Sonnenuntergang haben.

Da wir schon ziemlich verschwitzt sind, einigen wir uns, dass jetzt erst recht eine Velofahrt zum Mekongwasserfall drin liegen muss. Wir mieten also für etwa 1 CHF ein Velo und begeben uns auf dem Promenandenweg Richtung Süden. Ein Mountainbike wäre hier eine echte Bereicherung, denn die vielen Löcher und Bodenwellen veranlassen uns, am Überleben unserer Velos zu zweifeln. Die Dinger klappern und die Bremsen quietschen mehr als dass sie bremsen. Da meins nicht mal eine Klingel hat, signalisiere ich über meine Bremsen mein Kommen.
Beim „Mekong Park“ auf der Nachbarinsel Don Khon, welche wir über eine alte französische Eisenbahnbrücke erreichen, zahlen wir dann jeweils 35’000 Kip (etwas über 4 CHF) Eintritt. Hier wollen wir die beiden Wasserfälle Tad Somphamit und Li Phi bestaunen, welche ebenso den berechtigen Übernamen Devil’s Corridor haben. Das Wasser tosst mit ungeheurer Kraft nach unten und bahnt sich seinen Weg durch das kantige Gestein. Der Wasserfall resp. die Wasserfälle sind zwar nicht aussgewöhnlich hoch, doch der massige und breite Fluss schafft sich seinen Weg in das tiefer liegende Flussbeet. Wir sind fasziniert und schlichtweg begeistert über die Präsentation dieser Naturgewalt.

Gemütlich radeln wir dann auf unseren klapperigen Velos zurück und freuen uns auf die erfrischende Dusche.
Für die nächsten Tage planen wir ein wenig Entspannung in unseren Reiseplan ein und entscheiden uns auf die ruhigere Insel Don Khong überzusetzen. Dort – in Muang Khong – liebäugeln wir mit einem Hotel, das mit einem kleinen aber sehr attraktiven Infinity-Pool aufwartet.

Am folgenden Tag haben den Transfer von Don Det nach Don Khong ein Langboot gechartern und verbinden so das Nützliche mit dem Schönen. Bei der zweistündigen (Mekong-)Fahrt in dem lauten und etwas klapprigen Holzboot passieren wir einige Dörfer und geniessen die Weite des Mekongs. Unser Fahrer lenkt das Boot entlang von roten (= links passieren) und grünen (= rechts passieren) Steinen, die im Mekong emporragen und die Flussstrasse markieren. Einige Stellen sind schwieriger zu durchqueren, denn die Strömung ist stark und diverse Felsen gilt es zu umschiffen.
In Muang Khong angekommen macht sich Beat auf, das Hotel mit dem vielversprechenden Pool zu besichtigen und kehrt freudestrahlend zurück. Zwei Nächte werden wir dort den Pool mit Ausblick auf den Mekong geniessen. Aber nur Faulenzen liegt nicht drin: Für den Abend mieten wir ein klappriges Motorrad mit welchem wir auf der Westseite der Insel den Sonnenuntergang beobachten wollen.
Der Sonnenuntergang erweist sich als sehr schön und bei schwachem Licht verlassen wir dann das westlich gelegene Dorf Muang Saen wieder. Die nachfolgende Fahrt erweist sich jedoch nicht als einfach, denn nicht nur Beats Aufmerksamkeit ist gefragt, sondern auch seine Geduld. Konstant knallen alle möglichen fliegenden Insekten gegen Gesicht, Hände, Arme und Knie (- zum Glück sieht man nicht welche). Ziemlich eklig und zudem kann Beat auch nicht ungehindert fahren. Aber nichts, was sich nicht abwaschen lässt und somit freuen wir uns also umso mehr über die nachfolgende warme Dusche.

Gegen 6 Uhr früh wachen wir pünktlich zum nahenden Sonnenaufgang auf und begeben uns auf die Terasse. Der Sonnenaufgang ist wunderschön und wir bringen unsere Kameras wieder mal zum Einsatz.
Im Slowmotion-Modus nehmen wir dann den Tag in Angriff. Eine weitere Ausfahrt aufs Festland steht an, die Organisation der Weiterreise nach Kambodscha und wenn’s richtig heiss wird, schenken wir unsere ganze Aufmerksamkeit dem Pool und unseren Büchern.
Bei der Ausfahrt aufs Festland wollen wir uns den goldenen Buddha auf einem Hügel anschauen und einen weiteren ATM ausprobieren – es ist hier nämlich nicht ganz so einfach an Geld zu kommen. Den Buddha inkl. Kloster können wir zwar ausfindig machen, nur wie wir auf den Hügel kommen bleibt unklar. Dafür besichten wir unterwegs ein anderes kleines unscheinbares Kloster auf einem nahen Hügel und verfahren uns ein wenig in der Gegend. Die Leute fern ab den touristischen Orten sind sehr freundlich, neugierig und authentisch. Die Kinder grüssen strahlend und rennen hinter dem Motorrad her, Enten, Hühner, Hunde und Kühe ziehen durchs Dorf und alles scheint aus längst vergangenen Tagen zu stammen.
Ohne ATM geht’s dann über die neu gebaute Verbindungsbrücke zurück zur Insel Don Khong, wo wir bis zum Sonnenuntergang keine 50m mehr zurück legen. Pool sei Dank! 😉
Der Sonnenuntergang fiel dann weniger spektakulär aus, da sich Regen ankündigte. Dafür bleibt uns die Insektenplage weitgehend erspart und wir erhaschen einen Blick auf eine kleine Schlange, die in der Dämmerung die Strasse überqueren will.
Danach geht’s mal wieder ans Packen.

Tag 55 und 56 – Pakxe Loop (Bolaven Plateau)

Am nächsten Tag erhalten wir keinen Roller, aber immerhin die Karte für die Tour. Wir schauen weiter und am ersten Ort wird uns zwar ein Roller angeboten, aber der Zustand und die Bedingungen scheinen uns nicht vertretbar. Einerseits ist der Vorderreifen fast ohne Profil und anderseits müssten wir im Falle einer Reparatur dafür aufkommen. Da wir aber nur einen Roller mieten möchten und dem Vermieter nicht die Servicegebühren übernehmen möchten, ziehen wir weiter.

Bei einem etwas verstecktes Guesthouse Nang Noi werden wir dann mehrfach fündig. Wir erhalten beide je einen Roller und zwar in sehr gutem Zustand und das Guesthouse wird auch online wärmstens empfohlen, somit buchen wir gleich eine Nacht für unsere Rückkehr.

Um ca. 9:30 Uhr nachdem wir unser Gepäck deponiert haben, fahren wir los, Richtung Nordosten. Da wir samstags starten, ist wohl nicht sonderlich viel Verkehr, aber dennoch ist einiges los und wir werden von den unterschiedlichsten Fahrzeugen überholt. Da die Route aber nur rund 180 km lang ist, lassen wir uns Zeit und geniessen die Fahrt durch die Landschaft. Es kommt schon auch vor, dass wir unsere Fahrzeuge umdrehen, da einzelne Szenen schon sehr erstaunen. So sehen wir Frühmorgen am Strassenrand einen echten Hahnenkampf. Die beiden Tiere liefern sich einen ziemlichen Fight unter den Zurufen der Jungs, die den Ring bilden.

Die Tour führt uns um und über das Bolaven Plateau. Es scheint wie eine riesige Ebene die irgendwann hochgehoben wurde. Entlang des Plateau gibt es diverse Wasserfälle wobei wir uns nur einige angeschaut haben.

Den ersten Tad Suong sehen wir uns von oben an, wo er ziemlich harmlos aussieht. Erst wenn man etwas über die Klippe schaut, wird klar, dass es da ein paar Meter runtergeht. Aber der eigentliche Grund für den Umweg von der Hauptstrasse ist der Tad Lo Wasserfall. Dieser ist weniger hoch, dafür breiter, es fliesst auch etwas mehr Wasser und sieht definitiv spektakulärer aus. Wir entschliessen uns dann auch gleich hier zu übernachten und machen uns auf die Suche nach einem Bungalow am Wasser. Nach einigen Fehlversuchen erhalten wir dann tatsächlich noch einen freien Bungalow, direkt am Fluss, sogar noch mit Sicht auf den Wasserfall. Bei dem Preis von ca. 7 CHF bin ich überzeugt einen super Deal gemacht zu haben. Erst später stellt sich dann heraus, dass wir kein Lavabo haben und auch das Warmwasser noch nicht angeschlossen ist. Schade zwar, aber nicht weiter tragisch, denn die Aussicht entschädigt ausreichend.

Am nächsten Tag geht’s dann noch etwas weiter nordöstlich bis Beng und danach Richtung Thateng, wo wir uns ein kleines Frühstück gönnen und einem weiteren Hahnenkampf beiwohnen dürfen. Wir vermuten, dass es sich um einen Trainingskampf handelt, denn die Tiere sind ein wenig gepolstert. Und es beruhigt uns auch, dass die Tiere zwischendurch getrennt werden, wenn einer der Hähne die Oberhand zu gewinnen scheint. Tja, andere Länder, andere Sitten.

Gestärkt fahren wir dann südlich nach Pakxong. Viel zu sehen gibt es nicht, aber die Landschaft besticht und wir kommen an diversen Kaffeeplantagen vorbei. Nur einen Kaffee zu bekommen gelingt uns nicht so recht. Erst in Pakxong finden wir ein kleines Kaffee mit einer Kaffeemaschine und kommen zu unserem heiss ersehnten Kaffee. (Das Bolaven Plateau ist das grösste Kaffeeanbaugebiet in Laos und hier wird der allzeit gegenwärtige Dao Coffee produziert.)

Ab Pakxong führt der Weg direkt nach Westen zurück nach Pakxe. Unterwegs gibt es weitere Wasserfälle, wobei wir nur zwei von den vier Erwähnten anpeilen. Der erste Wasserfall Tad Yueng ist der Hammer. Wieder sehen wir den Wasserfall von oben, bzw. den Bach der den Wasserfall ausmacht, aber man darf sich dann auf unzähligen Treppenstufen – wobei keine einzelne bei uns eine Sicherheitsüberprüfung überstehen würde – nach unten begeben. Der Wasserfall ist wie in einem Talkessel eingeschlossen, der wie der Krater eines Vulkans scheint. Die Steine sind entsprechend auch schwarz. Wirklich etwas das die Anstrengung – und die „Gefahr“ des Abstiegs – Wert sind.

Den letzten Wasserfall dieser Tour den Tad Champi können wir fast alleine besichtigen. Nur einzelne andere Touristen verirren sich hierher. Kein Wunder, denn die Strasse verdient es nur knapp als solche bezeichnet zu werden. Es braucht Zeit und Geduld die Schlaglöcher zu umfahren.

Den Rest des Rückwegs nehmen wir ebenso gemütlich und freuen uns zu Recht auf eine warme Dusche in einem schönen und sauberen Zimmer im Nang Noi. Für die Weiterreise kaufen wir uns dann an der Reception gleich noch zwei Tickets runter zu den 4000 Islands bzw. nach Don Det für 60’000 Kip.

Tag 52 bis 54 – Thakhek und weiter nach Pakxe

Da die Bequemlichkeit der Roller hier nicht ganz auf unsere Grösse zugeschnitten ist, lassen wir die dreitägige Tour sausen. Wirklich viel gibt es zwar in Thakhek nicht zu sehen, aber wir beschliessen dennoch den Silvester über hier zu bleiben. Allerdings in einem etwas besseren Hotel direkt am Mekong.

Die Aussicht vom Hotel aus ist zwar durch einige Bäume etwas eingeschränkt, aber dennoch kann man direkt auf den Mekong sehen und auch auf die andere Seite nach Thailand. Denn der Mekong verläuft hier entlang der Grenze zwischen Laos und Thailand.

Am Abend begeben wir uns auf die Strasse, bzw. auf einen Platz in der Nähe. Es gibt diverse Stände die verschiedene Köstlichkeiten anbieten. Wir widerstehen den gekochten Kücken (, die in der Eierschale gekocht wurden) und gönnen uns zur Feier des Tages Crepes mit Bananen und ein lokales Bier. Den Sprung ins neue Jahr nehmen wir sehr entspannt und locker, nämlich schlafend im Bett.

Dann am Folgetag versuchen wir unsere Weiterreise zu organisieren. Anfangs hiess es, man könne Tickets frühestens am Vortag kaufen, aber nun an eben diesem Vortag will mir der Mann am Schalter keine Tickets verkaufen. Auf den Hinweis, dass mir dies sein Kollege gestern anders erklärt hat, geht er nicht mal ein. Also versuche ich uns stattdessen eine neue Bleibe für die Nacht zu suchen und die soll entsprechend nahe vom Busbahnhof sein. Leichter gesagt als getan, alles was ich finde sind ein paar Hotels, die man nur notgedrungen und mit Gummihandschuhen betritt.

Also versuchen wir es online und schauen mal was noch alles gut bewertet ist und in der Nähe liegt. Schliesslich landen wir wieder beim Hotel, wo wir schon die erste Nacht übernachtet hatten die <em>Villa Thakhek</em>. Zumindest steht da, dass es noch 6 freie Zimmer gibt. Die Reception befindet sich aber leider bei der <em>Thakhek Travel Lodge</em>. Der Typ scheint uns eher ein Zimmer in der Lodge vermieten zu wollen, jedenfalls meint er, dass keine Zimmer in der Villa frei seien, auch wenn es Online noch freie Zimmer gebe. Alles ein wenig komisch, aber es bestätigt uns das Gefühl, dass es Zeit ist, diesen Ort hinter uns zu lassen.

Wir werden schliesslich doch noch fündig und finden ein Zimmer in einem chinesischen Hotel. Wie sich herausstellt etwas laut, aber dafür sind wir morgens rechtzeitig wach, um zur Busstation zu fahren. Aber da werden wir überrascht mit der Neuigkeit, dass unser 8:30 Uhr Bus ausfällt und nur ein Bus ohne Klimaanlage um 10 Uhr fährt. Wir rechnen aber nicht wirklich damit, dass wir dort überhaupt noch einen Platz kriegen würden. Es gibt dann aber doch noch einen Lichtblick. Ein Franzose fragt uns, ob wir uns an einem Charter-Minibus beteiligen würden. Da wir mittlerweile schon bereit wären den Flieger zu nehmen, um hier wegzukommen, sind wir natürlich einverstanden. So kommen schliesslich sogar 16 Personen zusammen und wir kommen sogar noch schneller ans Ziel als ursprünglich geplant.

Pakxe – oder auch Pakse geschrieben – ist die grösste Stadt im Süden von Laos. Da diese Stadt selbst jedoch nur sehr wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, haben wir uns für eine weitere Motorrad Tour zum Bolaven Plateau entschieden.
Nun eigentlich ja eher eine Roller Tour, denn Motorräder, die man mieten könnte, haben wir keine gefunden.

Als wir uns bei einer Vermietung erkundigen, werden wir auf eine Liste gesetzt und gebeten um 18 Uhr erneut zu erscheinen. Warum ist uns anfangs nicht ganz klar, aber auch egal. Wir besichtigen zwei Tempel und verbringen den restlichen Tag ohne Hektik.

Um 18 Uhr treffen wir beim Vermieter ein und stellen fest, dass wir nicht die einzigen Interessenten sind. Mit uns warten ca. 20 Personen. Wie sich herausstellt, ist es eine Info-Veranstaltung in der die Tour genauer erklärt wird. Der Vermieter bietet einige Tipps und stellt jedem eine selbsterstellte Karte bereit.

Da das Standardmodell hier in Laos nicht sonderlich bequem ist, wenn zwei Europäer mit Gepäck darauf Platz nehmen, möchten wir zwei Roller mieten. Ein neueres automatisches Modell (ohne Gangschaltung) für Franziska und ein geschaltetes Modell für mich. Da wir aber am Ende der Liste stehen und nur zwei automatische Roller zur Verfügung stehen haben wir nicht sonderlich Hoffnung und schauen uns mal nach anderen Vermietern um.

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