Am ersten Tag fahren wir durch Bagan und stellen erstaunt und beeindruckt fest, dass die Ebene hier – soweit das Auge reicht – mit kleinen und grossen Pagoden aus dem 11. bis 13. Jahrhundert übersät ist. An unmittelbarer Nähe des Strassenrands befinden sich unzählige meist kleine Pagoden und in der Ferne macht man schnell viele grössere Pagoden aus.

Im Prinzip wohnt man hier auf archeologischem Gebiet.

Wie anzunehmen besuchen wir wieder diverse Pagoden – zuerst in Neu-Bagan.
Im Innern findet man natürlich Buddha Statuen, in allen möglichen Grössen und Positionen, meist mit Blattgold beklebt und teils in gelb-goldene Tücher gewickelt. Ebenso kann man an den Wänden und Gewölben noch viele historischen Wandmalereien und dekorative Muster erkennen, denen jedoch aufgrund des Alters und durch die Besucher arg zugesetzt wurde.
Es ist hier anzumerken, dass die Pagoden durch Erdbeben, Plünderungen und Erosion teilweise stark beschädigt wurden. Die Restauration finden vorwiegend äusserlich statt und den Malereien wird – meiner Meinung nach – zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Aber vielleicht zeigt sich ja gerade hier ein positiver Aspekt des Tourismus: Die gesamtheitliche Erhaltung und kontinuierliche Restauration dieses kulturellen und historischen Gutes ist eine lukrative Einkommensquelle für die Einwohner. Das sieht man z.B. an den Unmengen an Souvenir-Shops, Restaurants, Hotels, Fahrrad-/Elektrofahrradvermietungen, aber auch daran, dass die Heissluftballonfahrten ausbucht sind und mit 320$ bis 380$ pro Person zu Buche schlagen. Es wird also immer wichtiger, dass hier Geld, Arbeit und Know-how investiert werden.

Nachdem wir bereits einige der wichtigsten Pagoden in Neu-Bagan besichtigen konnten, gönnen wir uns eine Siesta und kehren ins klimatisierte Hotelzimmer zurück.

Am späten Nachmittag geht’s nämlich weiter: Wir schauen uns den Sonnenuntergang auf einer der grösseren besteigbaren Pagoden an.
Über eine schmale Treppe im Innern, die mit kleinen Kerzen beleuchtet wird, erklimmen wir die Plattform in etwa 10m Höhe. Wie wir bereits auf dem Parkplatz erkennen konnten, sind wir nicht allein auf diese Idee gekommen. Wir orientieren uns gegen Westen und positionieren uns schon mal, denn gute Plätze sind gefragt. Als dann die Dämmerung einsetzt, beginnen wir zu knipsen was das Zeug hält. Der aufgewirbelte Staub der die Sonnenstrahlen auffängt, das warme orange-rote Licht und die unglaublich schöne Landschaft schaffen eine mystische Stimmung. (Meine Telebrennweite zahlt sich hier absolut aus!)
Mit geschätzten 500 Aufnahmen (von zwei Kameras) lassen wir uns wieder ins Hotel fahren.

Am zweiten Tag geht’s um 4:30 Uhr los, um den Sonnenaufgang auf einer anderen Pagode zu verfolgen – und natürlich fotografisch festzuhalten. Wir schleichen uns mit einer Taschenlampe bewaffnet (dieses Mal aussen) die schmalen, hohen Treppen nach oben. Auch hier sucht man vergebens die Einsamkeit – dafür kommen wir mit einem netten Amerikaner ins Gespräch, der neben uns – mit einem Dreibeinstativ und externen Auslöser *beneid* – Position aufgenommen hat.
Als es dann langsam hell wird, legen wir wieder mit fotografieren los. Das Licht ist milde und schimmert gelblich und zusammen mit dem Dunst und dem anderen Panorama entsteht eine unterschiedliche, aber nicht weniger mystische Atmosphäre.
Die Heissluftballons steigen, erst nachdem die Sonne aufgegangen ist, auf und gleiten langsam über die Landschaft.

Danach zieht es uns nach Alt-Bagan, wo wir bis zu unserer Siesta wieder etliche Pagoden und Stupas besuchen. Wir nehmen uns dort ordentlich Zeit und setzen uns auch mal hin. So kommt es, dass wir mal wieder zu Models werden und mit diversen Personen jeder Altersklasse abgelichtet werden.
Eine der Frauen, die sich mit uns ablichten lässt, treffen wir später erneut und sie freut sich so darüber, dass sie uns einen kleinen Snack offeriert.

Am späten Nachmittag machen wir uns erneut auf den Sonnenuntergang zu beobachten und zu geniessen. Unser Fahrer bringt uns zu einer kleineren Pagode. Die engen Treppen schaffen wir nur in gebückter Position und jeder cm Körpergrösse oder – masse ist hier hinderlich. Aber es macht Spass, solange man nirgends anstösst oder stecken bleibt ☺.
Auch dieses Mal ist der Sonnenuntergang wunderschön, nur können wir diesen mehr geniessen und auch mal die Kamera auf die Seite legen.

Berauscht und zufrieden lassen wir den Tag bei einen Avocado-Shake gegenüber unseres Hotels ausklingen.