Da wir nochmals eine Nacht in Jaipur bleiben, können wir uns Zeit lassen. Auch gar nicht so schlecht, mir geht es noch nicht wirklich besser, aber Franziska ist schon wieder munter.

Erst mal ab in die frühere Hauptstadt Amber und dem dazugehörenden Fort Amber. Ziemlich eingekesselt liegt diese Stadt in einem Tal neben Jaipur.

Im alten Königspalast kann man sich mehr oder weniger frei bewegen, zumindest wenn man sich darin zurechtfindet. Nichts mit europäischer Architektur und symmetrischen Gängen und Treppen. Überall tauchen neue Wege auf die noch weiter in den Palast reinführen oder noch ein paar Stockwerke weiter hoch.

Speziell das kunstvolle Spiegel-Mosaik mit der ein Gebäudeteil verziert wurde. Malereien gibt es nur wenige, die letzte Restauration ist wohl schon länger her.

Danach kurz für ein paar Schnappschüsse beim Wasserpalast stoppen. Dieser ist noch immer im Besitz der königlichen Familie, aber nicht mehr bewohnt. Sicher ein prima Standort für ein Touri Hotel, aber eine endgültige Bleibe?

Auf die Frage was die königliche Familie denn noch so zu tun hat, antwortet unser Fahrer: „No Power, still rich“, also werden keine Kriege mehr im Namen des Maharajas geführt, aber es gibt genug Geld, um in einem Palast zu leben.

Dafür gibt es im City-Palast genügend Platz. Er befindet sich mitten in Jaipur und wird noch bewohnt. Der Palast darf besichtigt werden und man erfährt dabei einige Dinge über die Royal Familie, aber nicht viel mehr als unser Lonely Planet nicht auch wüsste.

Danach brauch ich erst mal eine Pause von den Strapazen und will mich hinlegen. Franziska macht sich dann zwecks Textilberatung mit unserem Fahrer auf, um mehr über Seide/Nicht-Seide zu erfahren. Die Jagd ist erfolgreich und wir haben ein Plus von 4 Schals im Gepäck. (Einer für mich, yeah!)

Am Abend gehts mir auch wieder einigermassen besser und somit wage ich mich aus dem Hotel, um einen Happen zu essen. Das Restaurant, welches wir aussuchen sieht super aus, also nichts wie rein. Drinnen werde ich erst mal an einen „Männertisch“ entführt und krieg meinen ersten indischen Whiskey. Das Angebot abzulehnen wäre wohl eine Beleidigung im Quadrat und ausserdem will ich ja auch etwas mehr über die Leute erfahren. Selbsterklärend, dass „just a little Drink“ nicht demselben Mass entspricht, wie bei uns üblich, aber was tut man nicht alles im Namen der Kulurförderung 🙂

Nachdem ich den halben Familienstammbaum der Jungs präsentiert bekomme (glücklicherweise gehören alle irgendwie zusammen), erfahre ich, dass das Restaurant in dem wir sitzen, auch einem Bruder gehört und eigentlich noch gar nicht eröffnet wurde. Wahrscheinlich sind wir daher die einzigen Gäste – neben der Familie.

Dann werden noch die Händy-Nr getauscht und mein neuer bester Freund oder Bruder was wir jetzt sind, möchte er mich kurz noch zu sich nach Hause bringen. Sehr enttäuscht bin ich nicht als er das Motorrad seines Neffen nicht kriegt, der nun auch noch aufgetaucht ist, denn mein Bruder hat ordentlich was gegen seinen Durst getrunken.

Franziska konnte während meiner Verbrüderung, dann den wesentlichen Teil erledigen und mir eine Ausrede verschaffen, zu ihr an den Tisch zurückzukehren. Sie hat was für den Magen bestellt und wie sie das hat. Lauter leckere Sachen, noch nie davon gehört und auch wenn das Restaurant noch nicht in Betrieb ist, in Sachen Futter haben sie was drauf.

Da meine Kamera ja den Geist aufgegeben hat, hab ich mein Ipad immer griffbereit. Wo immer es die Internet Leitung zulässt, werden wir ein paar Bilder veröffentlichen.