Heute und morgen gilt es ein Busticket nach Vientaine zu organisieren und danach die nähere Umgebung zu erkunden.

Da der morgige Sleeping VIP Bus bereits ausgebucht ist und eine 9-stündige Fahrt sitzend nicht wirklich angenehm ist, entschliessen wir uns das Ticket für übermorgen – den 28. Dezember – zu kaufen. Wir erhalten wir die gewünschten Plätze vorne im unteren Stock und erhoffen uns so eine angenehmere Fahrt.

Beim selben Händler wie Tage zuvor mieten wir dann einen 125cc Roller und ziehen gegen Mittag in Richtung Pak-Ou Höhlen oder auch bekannt als Tham Phum und Tham Ting Höhlen. Diese kann man entweder per Minibus, Tuktuk, Boot oder eben auf eigene Faust erkunden. Ohne Boot kommt man aber nicht um einen kurzen Bootstrip rum, denn die Höhlen liegen auf der anderen Flussseite.

Einen Teil der 30km, die uns bevor stehen, kennen wir bereits von der gestrigen Minibus Fahrt. Der teilweise verwendete Schotter, der den schlechten Strassenzustand ausbessern sollte, ist besonders für „Cabriolet-Fahrer“ wie uns unangenehm, da ständig Staub und Steine aufgewirbelt werden. Doch die letzten 12km sind dann richtig mühsam. Die wenig befahrene Nebenstrasse nach Muang Pak Ou ist eine „Naturstrasse“, also sehr steinig, staubig und uneben. Somit geht’s teilweise im Schritttempo vorwärts. Übel wird es jedoch erst wenn uns entweder Minivans oder Pickups überholen oder kreuzen. Die wirbeln dann ordentlich Staub auf. Dafür entlöhnt die schöne Umgebung, denn man passiert ab und an urbane Dörfer und zieht an geernteten Reisfeldern oder entlang des Mekongs vorbei.
In Muang Pak Ou angekommen werden wir schon mal zur Kasse gebeten. 5’000 Kit (ungefähr 60 Rappen) beträgt die Parkgebühr inkl. Security-Service. Für 13’000 Kit/Person gibts dann noch das Langboot Ticket (hin und zurück). Wir schlendern durch das Dorf zur Anlegestelle und entdecken dabei ein ursprüngliches Dorf, welches mit ein paar wenigen Restaurants aufwartet. Unser Captain setzt uns dann in wenigen Minuten auf der anderen Seite des Mekongs ab. Da wir nicht alleine auf die Idee zum Besuch der Höhlen gekommen sind, herrscht reges Treiben. Wir bezahlen den Eintritt (20’000 Kit/Person) und machen uns zuerst in die oberste Höhle (Tham Phum) auf. Eigentlich empfielt es sich eine Taschenlampe mitzunehmen, doch auch mit der Handy-Taschenlampe sieht man einiges und kann somit das Innere erkunden. Es stehen unzählige Buddha Statuen auf Simsen und Podesten, beeindruckend finde ich jedoch vorallem die alten schwindenen Wandmalereien und kunstvoll geschnitze Eingangstür, die wahrscheinlich auch bald der Geschichte angehören wird.
Die untere Höhle Tham Ting ist beinahe zum Bersten gefüllt und folglich – durch die fehlenden Magie – treten wir den Rückzug an. Per Langboot geht’s zurück zum Dorf und dort über holprige Strasse Richtung Luang Prabang.

Unsere Schlussfolgerung ist diese: Die Höhlen sind sicherlich sehenswert, jedoch verlieren sie bei erhöhtem Besucheransturm schnell an Faszination. Eine gemütliche Fahrt auf dem Mekong – anstatt der staubigen Strasse – wäre vielleicht noch ein Pluspunkt gewesen.

Am nächsten Tag machen wir uns bei hängendem Hochnebel auf zum Kuang Si Wasserfall. Dieser ist ungefähr 28km entfernt und wir erreichen diesen auf meist guten Strassen. Zu unserem Glück haben sich noch nicht allzu viele Besucher eingefunden und wir können unsere Besichtung gemütlich starten. Der Weg führt zuerst am Bear Rescue Center vorbei, wo diverse regionale Bären ihr Daheim gefunden haben. Die Gehege sehen eigentlich recht gepflegt aus, jedoch scheinen sie uns ziemlich klein gerechnet an der Anzahl Bewohnern.

Seit wir beim Park angekommen sind, hören wir bereits das Rauschen des Wassers und als wir die ersten terassenförmigen Wasserfälle sehen, staunen wir. Das Wasser wirkt türkis-farbend und ein wenig trüb und zieht zwischen Baumstämmen, Schilf, Bambus und Inselchen vorbei. Alles scheint sehr naturbelassen und die irdnen Wege und hölzernen Rastplätze des Parks passen sehr gut zur Umgebung. Bis zum eigentlichen grossen Wasserfall passiert man einige kleinere, die aber ebenso charmant und idylisch sind.
Da wir den Roller bis zum Mittag zurück bringen müssen, machen wir uns dann auch wieder auf den Weg und geniessen nun die Rückfahrt bei Sonnenschein.

Für den Nachmittag wollen wir uns eine richtige laotische Massage göhnen. Wir werden bei L’Hibiskus fündig und geniessen eine – für mich nicht ganz schmerzfreie – 90 minütige traditionelle Massage. Die zwei zierlichen Frauen kneten durch die geliehenen Leinenkleidung die Füsse, Beine, Arme und den Rücken kräftig durch. Am Schluss gibt es einen feinen Tee.
Mit scheinbarem Muskelkater ziehen wir dann zufrieden von danen und geniessen den lauen Abend.

Da wir heute Abend mit dem Nachtbus nach Vientiane zurück fahren, legen wir einen gemütlichen Tag ein und stellen auf den Modus „Lese-Ratten“ um. Nachdem wir das Zimmer geräumt haben, geht’s auf in die Stadt zum Lesen, Kaffeetrinken, Bloggen inkl. Uploaden und da das ganze Sitzen besonders strapaziös ist, göhnen wir uns noch eine Fussmassage bei Lotus du Lao Massage. 🙂

Um 19 Uhr werden wir dann von einem Dreirad-Motorrad abgeholt und von unsere Guesthouse Besitzerin herzlich verabschiedet.

Am Busbahnhof angekommen tauschen wir am Schalter unsere Quittung gegen Billette um. Nach der Begutachtung der Buses wird uns dann aber schnell klar, dass es keine 100%ige Übereinstimmung mit den von uns reservierten Plätzen gibt. Wir haben die Plätze D11 und D12, im Bus gibt es jedoch nur Plätze im Bereich von A und B. Mit ein wenig Fantasie wird das schon gehen. Doch beim Einsteigen wird schnell klar, dass die Hälfte der Passagiere keine eindeutigen Liegeplätze hat und somit herrscht Chaos auf dem knapp schulterbreiten Gang. Unser Chauffeur regelt das dann mit einer Engelsgeduld, nur dass wir dann doch nicht wie bestellt vorne unten liegen, sondern in der Mitte oben. Mit ein wenig Verspätung geht’s dann los und wir lassen uns in den Schlaf schauckeln, oder eben rütteln. Knapp bemessen sind die „Doppelbetten“ also schon.