Bei einem guten Frühstück (Fried rice with egg) stärken wir uns für den kommenden Tag.

Es ist bereits ziemlich warm und der Tag verspricht sonnig zu bleiben. Also, bestes Wetter für den Besuch der pompösen Stupa Shwedagon Paya, auf dem gemäss unseres Reiseführers 53 Tonnen Blattgold, mehr als 5000 Diamanten und 2000 Edelsteine verarbeitet wurden. Zudem tront auf dessen Spitze ein 74 Karat grosser Diamant, der es also definitiv mit den britischen Kronjuwelen aufnehmen kann.

Der Stupa beinhaltet Reliquien der vier Buddhas, die erleuchtet wurden und ist somit nicht nur das wichtigste religiöse Denkmal und Symbol von Myanmar, sondern gehört auch international zu den berühmtesten Stupas. Umgeben ist er von zahlreichen kleineren grosszügig dekorierten Stupas, Schreinen, Tempeln und Unmengen von Skulpturen, die die gesamte Tempelanlage weitläufig und noch beeindruckender machen.
Leider wird die Hauptstupa zur Zeit renoviert, und wir erhaschen durch das Baugerüst nur teilweise Einblick auf das imposante Äussere.
Neben der wunderschönen Anlage überrascht uns aber auch, dass sehr viele Besucher buddhistische Burmesen sind, die zum Gebet mit Familie oder Freunden kommen. Zudem sind viele betende, meditierende oder frisch ornierte Mönche anzutreffen – teilweise bewaffnet mit Smartphone oder Tablet. Die Stimmung ist somit sehr gelöst und freundlich, aber trotzdem authentisch.
Auf unserem Weg spricht mich ein alter Mann an, der mit religiösen Fakten aufwartet und mich in ein Gespräch verwickelt. Interessiert und nichts ahnend, höre ich dem ehemaligen Lehrer und selbsternannten „Voluntary Guide“ zu. Er erzählt vom grossen Diamanten, der in der Nacht beleuchtet wird und dessen Farben man von markierten Positionen beobachten kann. Wir werden aufgeklärt, dass die Wochentage an denen man geboren wurde (8 an der Zahl im Buddhistischen) den Ort definiere, wo man beten und seinen Segen sprechen kann. Nach unserer kurzen Führung erreichen wir den Schrein für Donnerstag und hier darf Beat seinen Segen empfangen, wobei er Wasser über die Buddhastatue und schliesslich über einen Drachen giesst. Weiter gehts zum Montags-Schrein, wo mich dasselbe erwartet. Kurz darauf fragt unser „gratis Guide“, ob wir bereit sind eine Spende für Blumen zu entrichten. Im Prinzip gerne, aber nachdem die Summe von 20’000 Kyat (ungefähr 20 Dollar) fällt, werden die edlen Absichten definitiv in Frage gestellt. (Ein Vergleich zur Erklärung: Für 2’400 Kyat isst man hier zu zweit und für 2’000 Kyat kommt man per Taxi 2 bis 4 km weit.) Wir spenden somit 6’000 Kyat und hoffen auf die guten Absichten des alten Mannes, da es schliesslich um eine Spende zur Ehrung Buddhas und zuhanden des Tempels geht.
Durchgeschmort verlassen wir den Tempel. Den wichtigsten Tipp des alten Herren nehmen wir jedoch mit: Wir haben einen Tageseintritt bezahlt und können am Abend wiederkommen, um die Anlage und die unterschiedlichen Farben des Diamanten zu bestaunen.

Weiter geht’s zur einem weiteren Tempel – dem Sule Paya -, der sich auf einem Kreisel befindet. Viel kleiner, aber dafür nicht eingehüllt, verschafft uns dieser Stupa einen Eindruck, wie der Zahn der Zeit am Blattgold und der Fassade nagt.

In der Nähe 999 Shan Noodle Shop gibts dann einen Snack.

Am Abend lassen wir uns erneut zum Shwedagon Paya fahren und landen kurz vor unserem Ziel bei untergehender Sonne in der südlich gelegenen Maha Wizaya Pagada. Die weniger besuchte Pagode erstrahlt im besten Licht und das Blattgold leuchtet wunderschön.

Beim Eindunkeln erreichen wir dann unser Ziel. Die Tempelanlage Shwedagon Paya ist nicht weniger bevölkert und nachdem wir ein paar Fotos schiessen und die Farben des Diamantes aus der Ferne beobachten konnten, treten wir erschöpft die Rückfahrt ins Hotel an.