In aller Frühe – naja es wurde doch 7 Uhr – wollten wir heute das Taj Mahal bei Morgenlicht in Augenschein nehmen – und natürlich ablichten. Obwohl die meisten potentiellen Besucher wahrscheinlich noch beim Frühstück saßen, mussten die Ellenbogen ausgefahren werden, damit man sich einen der begehrten Plätze zum fotografieren angeln konnte.

Dafür konnten wir es uns für einige Minuten auf einem der Bänke gemütlich machen und dieses Monument in aller Ruhe auf uns wirken lassen. Ich glaube, die Wirkung kann auf einem Foto nicht festgehalten werden, obwohl es abertausende probieren. (Ich natürlich inkl.)

Als nächste Station besichtigten wir das ‚Baby Taj‘ (Itimad-Ud-Daulah). Wie der Name schon sagt, ist es eine kleinere Ausgabe vom Taj Mahal, wurde aber einige Jahrzehnte früher gebaut. Es kann sich weder in der Größe noch in der Popularität mit dem Taj Mahal messen, aber dennoch ist es überaus schön und grazil. Und sein Vorteil: nicht so überlaufen von Touristen.

Unser Tuktuk Fahrer brachte uns danach zum Bahnhof Agra City. Dort besuchten wir einen einheimischen Markt – den Kinari Bazaar. Die Hitze, der Lärm und das Gewirr von Menschen ( die einen stets anstarren) ließen uns bald aufgeben und die Flucht ergreifen.

Deshalb entschlossen wir uns in einem vom Lonely Planet empfohlenen Marmor Kaufhaus (Subhash Emporium) nach den ersten Souvenirs umzusehen. Prompt liefen wir in eine Demonstration für eine Reisegruppe rein. Beat reagierte schnell und deutete an, dass wir nicht zur Gruppe gehören und somit nicht bei der Demo zuschauen wollen. Danach wurden uns wunderschöne und filigrane Stücke vorgeführt und erklärt, da wir nicht zur Reisegruppe gehören, würde unser Preis auch nicht treuer ausfallen. Ha! Da haben wir’s wieder…die Kaffeefahrtgesellschaft zählt automatisch die Provision des Guides mit. Wir verließen das Kaufhaus mit leeren Händen.
Unser Rikschafahrer wartete draußen, in der Hoffnung wir hätten was gekauft und er erhalte nun die Vermittlungs-Provision. Nichts da! Aber zurück Richtung Hotel fuhren wir mit ihm, und versuchten die nächsten Besorgungen zu Fuß zu machen. Beat brauchte noch Passfotos für seine indische Telefonnummer (Internet und lokale Anrufe) und ich wollte einen schönen Schal – man kann nie zu viele davon haben 😉

Beim Verkaufsgespräch in einem kleinen Laden wurden sofort alle möglichen Farben und Stoffe ausgepackt. Das löst ein ungutes Gefühl aus, da preislich noch gar nichts bekannt ist und auch nicht klar ist, ob die Dinger ‚echt‘ sind. Klar ist nur, verhandeln muss man, und frech sein dazu. Wir spielen ‚Guter Cop, böser Cop‘ und drohen immer mit dem gehen. Als die Jungs uns dann die Favoriten bereits einpacken, obwohl noch kein Preis vereinbart ist, ist klar – die wollen den Deal zu Ende bringen. Das war uns auch recht. Wir bekamen sie u ungefähr zur Hälfte des ’normalen‘ Preises.

Auf dem Rückweg schloss Beat noch das Prepaid Abo ab und wir gingen erschöpft ins Hotel zurück. Kaum im Zimmer angelangt, klingelte das Handy (indische Nummer)…Beat hatte seinen Pass im Shop vergessen. Glück braucht der Mensch! Es wäre sicherlich aufgefallen, aber wahrscheinlich erst beim nächsten Hotel. Pub!
Auf dem Weg in die Altstadt holen wir den Pass ab und gingen in Quartier ‚Taj Ganj‘ auf der Dachterrasse des Restaurants ‚Taj Cafe‘ essen.
Ganz ungeschoren kommen wir jedoch hier nicht davon…der ständige Wechsel zwischen Hitze und klimatisierten Räumen fordert ihren Tribut: wir beide werden das erste Mal krank.