Die heutige Autofahrt hat nicht ganz so lange gedauert wie gestern. Ellora liegt nur ca. 30 km entfernt.
Gemäss Lonely Planet können die Höhlen ab 9 Uhr besichtigt werden. Wir treffen 15 Minuten früher ein und stellen fest, dass die Tore wohl schon früher aufgehen. Es ist noch nicht viel los und wir beginnen mit den neusten Höhlen. Naja, auch diese sind schon 1200 Jahre alt.
Diese Höhlen wurden zwischen dem 5. und 10. Jahrhundert gebaut und sind vermutlich mitschuldig, dass diejenigen von Ajanta an Bedeutung verloren haben.

Die Höhlen von Ellora sind schön verteilt über eine Strecke von 3 Kilometern. Höhle 1 – 12 wurden von Buddhisten erstellt, 13 – 29 von Hindus und 30 – 30 sind Jain-Tempel.
Auch in diesen Höhlen wurde gelebt, praktiziert, gelehrt oder gebetet.

Im Gegensatz zu den Höhlen von Ajanta wurde hier mehrstöckig gemeisselt. Es gibt mehrere Höhlen mit drei Stockwerken. Auch in der Grösse unterscheiden sie sich, es gibt hier riesige Höhlen. Zudem sind einzelne miteinander verbunden, so dass man während des Monsuns trockenen Fusses von Höhle zu Höhle gehen könnte.
Eine Höhle ist eigentlich weniger eine Höhle, mehr ein Palast der aus dem Felsen rausgeschlagen wurde. Eine riesige Fläche und alles bis auf das Gebäude (mit mehreren Stockwerken) wurde stehen gelassen. Auch und natürlich ein paar Türme und Statuen.

Wir besichtigen heute nur die wichtigsten Höhlen. Einige wurden nie fertiggestellt oder sind nicht sonderlich spektakulär. Naja bei 34 Höhlen mit teils mehreren Stockwerken, kann man nachlässig sein.

Da wir das Frühstück ausgelassen haben, sind wir nach den 5 Stunden Besichtigung entsprechend hungrig. Zum Glück gibt es überall, wo solche Massen an Touristen aufkreuzen, genügend Futter.

Auf dem Rückweg von Ellora, schauen wir noch beim sehr schlichten Grab des letzten Moguls Aurangazeb vorbei.

Mir brummt von der Hitze schon der Schädel und so setze ich die nächste Runde aus. Während ich mir bei einem Chai versuche zu entspannen, besichtigt Franziska noch das Fort von Daulatabad, welches ebenfalls auf dem Rückweg liegt.
Dafür werde ich noch Zeuge eines Auffahrunfalls. Erstaunlich wie viele Schaulustige hier innert Sekunden zusammenkommen. Der Verkehr steht ordnungsgemäss für einen Moment still, aber irgendwann steht jemand auf der Strasse und versucht den Verkehr zu regeln, da eine Spur blockiert ist. Es funktioniert tatsächlich, obwohl die Zeichen, die er gibt, so ziemlich alles bedeuten könnten. Ich staune immer wieder. Incredible India!

Danach lassen wir uns zum Flughafen bringen. Der Flug geht relativ pünktlich und so landen wir um ca. 21.45 in Mumbai. Um die üblichen Taxi-Schlepper zu umgehen, besorgen wir uns ein Prepaid-Taxi. Nur ist draussen nicht wirklich beschriftet, wo diese zu finden sind. Jedenfalls brauchen wir einen Moment, um zum richtigen Ort zu gelangen. Die Taxis gehören sicher nicht zu den besten Fahrzeugen der Stadt. Unseres ist auch noch relativ klein und hat sowas wie einen Wasser-Beuler geladen. Somit muss das Gepäck auf den Beifahrersitz. Die Fahrt dauert relativ lange für den Preis den wir bereits am Flughafen bezahlt haben, aber kurz nach 23 Uhr sind wir am Ziel.
Dann überrascht uns der Fahrer mit seiner Dreistigkeit. Er möchte bezahlt werden. Da ich ihm wirklich noch kein Geld gegeben habe, bin ich kurz versucht mein Geld hervorzuholen. Dann fällt mir aber ein, dass ich den Betrag ja schon am Flughafen entrichtet habe und er dafür eine Quittung erhalten hat. Ja, wir sind definitiv nicht mehr in Goa.