Dieser Streckenabschnitt – von Udaipur nach Jodhpur – versprach etwa 6 Stunden Fahrzeit in Anspruch zu nehmen. Auf dem Plan stand jedoch in Ranakpur Zwischenstation zu machen.

Ranakpur ist bekannt wegen seiner üppigen Jain-Tempel. Einen davon, den Adinatha-Tempel haben wir besichtigt. Er ist wunderbar erhalten und wird sichtlich gepflegt. Man kann sich nicht satt sehen an all den Details, dem Licht und der Architektur. Beat ist mit dem Jain-Hohepriester dabei in Kontrakt gekommen und hat ihn mit der Frage, ob er ein Mönch sei, schon beinahe unverzeihlich beleidigt. Aber nachtragend war er nicht: der ‘busy man’ hat mit einem neuseeländische Pärchen und uns gleich eine kurze Tour durch dem Tempel gemacht und für uns ein Mantra gesprochen. Ein riesiger Unterschied zwischen dem geschäftstüchtigen Hindu-Priester in Pushkar und dem energievollen Priester hier. Und vor allem wurden wir nicht einer Gehirnwäsche unterzogen.

Auf der anschließenden Strecke kamen die Stoßdämpfer unseres TATA’s wieder tüchtig zum Einsatz. Und da dies das Lesen auf dem Rücksitz mächtig erschwerte, können wir unsere Aufmerksamkeit der Landschaft widmen.

Ungefähr eine Stunde vor Jodhpur verkalkulierte sich ein angetrunkener Motorradfahrer, fuhr in unseren Wagen rein und stürzte. Trotzdem, dass dieser ungeschützt war (Helm und Motorrad-Klamotten sind ja schließlich was für Beckenrandschwimmer), kam er nur mit ein paar Prellungen davon. Beide Fahrzeuge trugen einen Blechschaden und die Lenker einen Schock davon. Hier wird in einem solchen Fall nicht die Polizei gerufen, sondern nur die “Scherben“ aufgewischt. Zudem ginge ein Verfahren viel zu lange und mit welchem Erfolg ist eine andere Frage, da wohl kein Geld vorhanden ist.

Die restliche Strecke konnten wir nicht mehr ganz so entspannt dem Verkehr und dem Fahrstil zuschauen. Aber Gulab (unser Fahrer) brachte uns wie gewohnt sicher ans Ziel. :-)